Treuhandgebühr bei Baufinanzierung? Das müssen Sie wissen!

Möchten Sie Ihre Baufinanzierung umschulden und dabei Zinsen sparen? Das ist eine kluge Entscheidung. Seien Sie jedoch vorsichtig: Einige Banken versuchen, Ihnen zusätzliche Kosten in Form einer sogenannten "Treuhandgebühr" aufzubürden. Ist diese Gebühr wirklich rechtens?

 

Was ist eine Treuhandgebühr?
Bei der Umschuldung eines Baudarlehens übernimmt normalerweise eine neue Bank die Auszahlung des alten Kredits. Ein Treuhandauftrag liegt vor, wenn die Bank im Auftrag des Kunden bestimmte Aufgaben übernimmt, wie die Ablösung des alten Darlehens. Die alte Bank fungiert dabei oft als Treuhänder. Für diese Tätigkeit erheben einige Banken eine Treuhandgebühr.

Bei einer Treuhandgebühr handelt es sich um ein Entgelt, das einige Banken für die Abwicklung der Umschuldung verlangen. Sie begründen dies damit, dass sie in dieser Phase als Treuhänder für den Kunden tätig werden.

 

Warum ist diese Gebühr umstritten?
Der Bundesgerichtshof (BGH) hat in einem wegweisenden Urteil klargestellt, dass die Ablösung eines Darlehens eine grundlegende Pflicht der Bank ist und keine besondere Dienstleistung darstellt. Daher darf die Bank für die Bearbeitung von Treuhandaufträgen kein zusätzliches Entgelt verlangen (BGH-Urteil vom 10. September 2019, Az. XI ZR 7/19).

Was bedeutet das für Sie als Verbraucher:in?

  • Sparen Sie Geld: Sie können sich die unberechtigte Treuhandgebühr sparen.
  • Recht auf Erstattung: Haben Sie bereits eine Treuhandgebühr gezahlt, können Sie diese möglicherweise zurückfordern.
  • Mehr Transparenz: Fordern Sie von Ihrer Bank eine detaillierte Aufstellung aller Kosten an.
  • Vergleichen Sie Angebote: Nicht alle Banken verlangen eine Treuhandgebühr. Vergleichen Sie die Angebote verschiedener Institute.

 

Warum sollten Sie sich gegen die Treuhandgebühr wehren?

  • Unrechtmäßige Forderung: Die Treuhandgebühr ist in den meisten Fällen rechtlich nicht haltbar.
  • Kosten sparen: Durch die erfolgreiche Anfechtung der Gebühr können Sie bares Geld sparen.
  • Recht auf faire Behandlung: Sie haben als Kunde das Recht auf eine transparente und faire Abwicklung Ihres Darlehens.

 

Tipps:

  1. Prüfen Sie Ihren Darlehensvertrag: Überprüfen Sie, ob in Ihrem Vertrag eine Klausel zur Treuhandgebühr enthalten ist.
  2. Setzen Sie sich mit Ihrer Bank in Verbindung: Fordern Sie die Rückzahlung der bereits gezahlten Treuhandgebühr.
  3. Holen Sie sich rechtlichen Rat: Wenn Ihre Bank nicht einlenkt, sollten Sie sich an einen Rechtsanwalt oder eine Verbraucherzentrale wenden.

 

Fazit:
Die Treuhandgebühr bei der Umschuldung eines Baudarlehens ist in den meisten Fällen unrechtmäßig. Verbraucher:innen sollten sich nicht von dieser zusätzlichen Kostenfalle abschrecken lassen und ihre Rechte kennen. Mit dem Urteil des BGH haben Sie ein starkes Argument, um unberechtigte Gebühren zurückzufordern. Mit etwas Durchsetzungsvermögen können Sie bares Geld sparen.

 

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