Übersetzt man ihn aus dem Lateinischen, ergibt sich wörtlich Liebe zur Weisheit. Man kann ihn als Wissensdisziplin über Erklärungsmodelle der Existenz und das Sein des Lebens auffassen. Man kann ihn auch dazu verwenden, Ziele und Überzeugungen zu beschreiben.
Der Anwalt wird konsultiert, weil man bei ihm Rat und Tat sucht. In der Regel geht es dabei um die Lösung oder Vermeidung von Konflikten. Konflikte kosten den Betroffenen oft wertvolle Kraft in Form von Zeit, Geld, Lebensenergie, die an anderer Stelle mitunter bitter benötigt werden. Konflikte sind anstrengend und nicht selten schmerzhaft, aber deshalb noch nicht nutzlos. Vermag man sie zu nutzen, können sie Helfer bei der Entfaltung von wertvollem Entwicklungspotential sein.
Mein Anspruch ist, dem Ratsuchenden zu helfen, unnötige Konflikte zu vermeiden und entstehende bzw. bestehende Konflikte mit minimalen Kraftaufwand und maximalen Erfahrungsgewinn zu lösen.
Rein praktisch sind wir bemüht, dem Mandanten schnell, freundlich, transparent, effektiv und kostensparend zu helfen. Wir freuen uns, wenn unsere Mandanten mit uns glücklich und zufrieden sind. Wenn uns das nicht gelingt, was vorkommt, dann überlegen wir, wie wir unsere Dienstleistung optimieren können.
Erfolgreiche Rechtsanwälte lieben ihren Beruf. Es geht ihnen in erster Linie um den Fall. Nicht jeder Fall lässt sich gewinnen, aber ein guter Anwalt erspürt das Potential eines Falles und seine Chancen und bringt dieses dann punktgenau zur Entfaltung.
Er ist tapfer, aber er rennt nicht sinnlos gegen Wände. Wenn er von einer Sache überzeugt ist, dann kämpft er diese durch und lässt sich von nichts und niemanden entmutigen, insbesondere nicht von Autoritätsfassaden. Er ist aber kein Perspektivenidiot. Er verkauft sich nicht und kann auch mal Nein sagen. Er ist voller Respekt, auch für den Gegner und den Richter, weiß aber, auf wessen Seite er steht und zu kämpfen hat. Er kriecht nicht. Wer allerdings Autorität hat, dem hört er sorgfältig zu und wägt das Vernommene genauso ab.
Er ist listig, gleichwohl geradlinig und charakterstark. Er ist verspielt, hält sich aber an die Spielregeln. Er ist blitzgescheit, schnell und elegant und zwar im Denken, Fühlen, Sprechen und Schreiben. Und er kann auch lachen.
Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners sagte Heinz von Förster. Damit meinte er wohl, dass es die eine Wahrheit nicht gibt. Warum?
Hier ist ein kurzer Ausflug in die Philosophie erforderlich. Ontologie ist der Zweig der Philosophie, der sich mit der Frage nach dem Was wissen wir? befasst. Die Epistemologie befasst sich mit der Frage nach dem Wie wissen wir was?
Eine weitere grundlegende Frage betrifft das Verhältnis zwischen dem Wissen, welches wir wissen und der Wirklichkeit. Diese Frage wird unterschiedlich beantwortet. Die einen behaupten, zutreffendes Wissen sei eine homomorphe Abbildung der Wirklichkeit und folgern daraus, dass es stimmt. Man nennt das den metaphysischen Realismus. Die anderen sagen, dass wir kein zutreffendes Wissen über die Beschaffenheit der Wirklichkeit haben können und die Aussage, das Wissen stimmt, nicht passt. Zutreffendes menschliches Wissen kann nach dieser Auffassung im besten Fall passen. Diese Art der Weltbetrachtung wird Konstruktivismus genannt. Ein berühmtes Beispiel: Die Landkarte ist nicht das Gebiet. Eine korrekte Landkarte passt, stimmt aber nicht. Eine korrekte Landkarte kann uns helfen, erfolgreich durch ein Gebiet zu navigieren. Sie ist aber kein Abbild des Gebietes, so wie es tatsächlich ist. Sie ist ein hilfreiches Konstrukt, aber mehr nicht. Das Gebiet ist zu komplex, um je in seiner Ganzheit erfasst werden zu können. Sie ahnen vermutlich schon, in welchem Lager ich stehe.
Gefährlich wird der metaphysische Realismus, wenn mehrere metaphysische Realisten sich mit unterschiedlichen oder gar unvereinbaren Aussagen über das gleiche Gebiet identifizieren und für sich jeweils beanspruchen, die Wahrheit zu sagen (Mein Wissen stimmt!). Dann gibt es nicht selten Krieg oder sonstige Eskalationsstufen höherer Grade.
Um das zu vermeiden, bemühe ich mich um einen integralen Blick auf die Welt. Integral heißt, dass keine objektiven Wahrheiten postuliert werden, sondern nur Perspektiven, die sich je nach Standpunkt unterscheiden.
Es gibt nach Ken Wilber vier Grundperspektiven: Innen und Außen und Individuell und Kollektiv. Legt man diese kreuzweise übereinander, ergeben sich 4 Wirklichkeitsquadranten: Ich-Innen, Ich-Außen, Wir-Innen, Wir-Außen. Damit ist eine einfache, aber vollständige Karte von dem gegeben, was Wirklichkeit ausmacht.
Diese Quadranten sind immer beteiligt, wenn sich Wirklichkeit ereignet. Wenn nur ein Quadrant übersehen oder vernachlässigt wird, entstehen Verwerfungen, die mehr oder weniger folgenschwer sein können. Eine verfeinerte mindmap der Wilber’schen Arbeit finden Sie hier.
Bei meiner Arbeit beziehe ich deshalb zunehmend die Betrachtung aller Quadranten mit ein. Quantenflow erforscht und berücksichtigt die Bereiche des Ich-Innen, die systemische Arbeit bezieht das Wir-Innen in Betracht, der Anwaltsberuf das Ich-Außen und das Wir-Außen.
Das Denken in Perspektiven hat Vorteile gegenüber dem Denken in objektiven Wahrheiten. Es macht das Leben leichter.
Das Bekenntnis zum Perspektivenpluralismus lässt den Zwang entfallen, sich zu einer vermeintlich objektiven Wahrheit bekennen und andere von dieser überzeugen zu müssen, insbesondere durch Zwang und Unterdrückung.
Wenn ich mir der Relativität meines eigenen Standpunktes und des Standpunktes meines Gegenübers bewusst bin, kann ich die Perspektive des anderen mit Neugier und Achtung erforschen. Meinungskriege und Kriege auf Grund unterschiedlicher Meinungen sind entbehrlich.
Das Einbeziehen unterschiedlicher Perspektiven erweitert das Verständnis und die Handlungsmöglichkeiten – anders als das Ausgrenzen existierender Perspektiven.
Perspektivdiktaturen werden aufgelöst und Perspektivdespoten entlarvt und entmachtet, auch die, die sich im Ich-Innen ihre Herrschaftsräume eingerichtet haben.
Der Gewinn ist Weite und Freiheit.