Keine Kontoauszüge, keine Kosten: So sparen Sie bei Ihrem Baudarlehen
Sie haben sich endlich den Traum vom Eigenheim erfüllt und ein Baudarlehen aufgenommen. Wussten Sie, dass Sie bei den anfallenden Kosten durchaus sparen können? Besonders bei den Kontoauszügen gibt es einiges zu beachten.
Der Kern der Sache:
Es ist gesetzlich vorgeschrieben, dass Banken eingehende Darlehensraten korrekt verbuchen und ihre Kunden darüber informieren. Wenn diese Verbuchung intern erfolgt, also innerhalb der Bank, dürfen keine zusätzlichen Gebühren für Kontoauszüge anfallen. Das hat der Bundesgerichtshof (BGH) bereits 2017 entschieden (BGH-Urteil vom 9. Mai 2017, Az. XI ZR 308/15).
Warum ist das wichtig?
Viele Banken versuchen, mit zusätzlichen Gebühren ihre Einnahmen zu steigern. Bei Baudarlehen sind Kontoauszüge oft ein beliebter Posten, um zusätzliche Kosten zu generieren. Diese Praxis ist jedoch unzulässig, wenn die Verbuchung der Raten intern erfolgt.
Die rechtliche Lage:
Der BGH hat entschieden, dass Banken für die Verwaltung eines Baudarlehenskontos, auf dem ausschließlich die Darlehensraten eingehen und verrechnet werden, keine Kontoführungsgebühren erheben dürfen. Dies gilt insbesondere für Bausparkassen in der Darlehensphase.
Warum fallen keine Kosten an?
Die Begründung des BGH liegt auf der Hand: Die Verbuchung der eingehenden Raten ist eine gesetzliche Pflicht der Bank. Wenn diese Aufgabe ohnehin im Rahmen der üblichen Geschäftsabläufe erledigt wird, können keine zusätzlichen Kosten anfallen.
Was bedeutet das für Sie als Verbraucher:in?
Diese Entscheidung des BGH ist eine gute Nachricht für alle Bauherren und Baufrauen. Sie können sicher sein, dass Ihnen keine unberechtigten Gebühren für Kontoauszüge in Rechnung gestellt werden.
- Sparen Sie Geld: Sie können sich die Kosten für Kontoauszüge sparen.
- Weniger Bürokratie: Sie müssen sich nicht um die Anforderung von Kontoauszügen kümmern.
- Mehr Transparenz: Sie können sicher sein, dass Ihre Bank die eingehenden Raten korrekt verbucht.
Worauf Sie achten sollten:
- Vertrag prüfen: Überprüfen Sie Ihren Darlehensvertrag sorgfältig auf versteckte Kosten.
- Regelmäßige Kontoauszüge: Auch wenn keine Gebühren anfallen, sollten Sie regelmäßig Ihre Kontoauszüge prüfen, um sicherzustellen, dass alles korrekt verbucht wurde.
- Beratung einholen: Bei Unsicherheiten können Sie sich an einen unabhängigen Finanzberater oder Ihre Verbraucherzentrale wenden.
- Automatische Abbuchung: Achten Sie darauf, dass Ihre Darlehensraten automatisch von Ihrem Konto abgebucht werden.
- Holen Sie sich rechtlichen Rat: Wenn Sie sich unsicher sind, können Sie sich an einen Rechtsanwalt oder eine Verbraucherzentrale wenden.
Fazit:
Die Entscheidung des BGH ist ein wichtiger Schritt für mehr Verbraucherschutz im Bereich der Baufinanzierung. Durch die klare Rechtslage können Sie sich als Verbraucher:in sicher sein, dass Sie nicht überhöhte Gebühren zahlen müssen. Es lohnt sich, seine Rechte zu kennen und einzufordern. Wenn Sie ein Baudarlehen haben oder planen, eines aufzunehmen, sollten Sie sich über Ihre Rechte informieren und gegebenenfalls Widerspruch einlegen, wenn Ihnen unberechtigte Kosten in Rechnung gestellt werden.
Zusätzliche Tipps:
- Vergleichen Sie Angebote: Bevor Sie einen Darlehensvertrag unterschreiben, sollten Sie die Angebote verschiedener Banken vergleichen.
- Lesen Sie die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) sorgfältig durch.
- Holen Sie sich gegebenenfalls rechtlichen Rat.
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