Abschlussgebühren beim Bausparen: Was bedeutet das?
Haben Sie vor, einen Bausparvertrag abzuschließen, um Ihren Traum vom Eigenheim zu verwirklichen? Neben den regulären Sparraten fallen häufig auch Abschlussgebühren an. In diesem Artikel erfahren Sie, was es mit diesen Gebühren auf sich hat und ob sie rechtlich zulässig sind.
Was sind Abschlussgebühren beim Bausparen?
Beim Abschluss eines Bausparvertrags wird in der Regel eine Abschlussgebühr fällig. Diese wird üblicherweise als Prozentsatz der Bausparsumme berechnet und liegt meist zwischen 1,0 und 1,6 Prozent der vereinbarten Summe. Bausparkassen rechtfertigen diese Gebühr mit den Kosten, die ihnen für die Akquise neuer Kunden entstehen, beispielsweise durch den Einsatz von Außendienstmitarbeitern.
Warum werden Abschlussgebühren erhoben?
Die Bausparkassen erklären die Erhebung der Abschlussgebühr damit, dass sie die Kosten für die Werbung um neue Kunden decken müssen. Außendienstmitarbeiter, die Bausparverträge vermitteln, verursachen für die Bausparkasse Kosten, die über die Abschlussgebühr an die Kunden weitergegeben werden.
Ist die Abschlussgebühr rechtlich zulässig?
Der Bundesgerichtshof (BGH) hat die Erhebung von Abschlussgebühren als rechtmäßig erachtet. Das Gericht argumentiert, dass das Neukundengeschäft nicht nur im Interesse der Bausparkassen liegt, sondern auch der gesamten Bauspargemeinschaft zugutekommt. Nur durch einen kontinuierlichen Zufluss neuer Gelder können die bestehenden Bausparer von günstigen Darlehen profitieren.
- BGH-Urteil vom 09. Mai 2017, Az.: XI ZR 308/15
Sind Abschlussgebühren verhandelbar?
In der Regel sind Abschlussgebühren ein fester Bestandteil des Bausparvertrags. Dennoch kann es sinnvoll sein, mit der Bausparkasse zu verhandeln. Besonders wenn Sie eine höhere Bausparsumme anstreben oder weitere Produkte bei der Bausparkasse in Erwägung ziehen, besteht die Möglichkeit, über eine Reduzierung der Gebühr zu sprechen.
Welche Vorteile bietet die Abschlussgebühr für Bausparer?
Obwohl die Abschlussgebühr zunächst wie eine zusätzliche Belastung erscheinen mag, bringt sie auch Vorteile mit sich:
- Günstige Darlehen: Dank der Abschlussgebühr können Bausparkassen attraktive Darlehen anbieten.
- Stabilität der Bauspargemeinschaft: Ein stabiles Neukundengeschäft gewährleistet die langfristige Existenz der Bauspargemeinschaft.
Was ist bei der Abschlussgebühr zu beachten?
- Höhe der Gebühr: Vergleichen Sie die Abschlussgebühren verschiedener Bausparkassen.
- Leistungen: Überprüfen Sie, welche Leistungen im Bausparvertrag enthalten sind und ob diese den Preis rechtfertigen.
- Alternativen: Informieren Sie sich über alternative Finanzierungswege für Ihr Bauvorhaben.
Fazit:
Die Abschlussgebühr ist eine gängige Praxis bei Bausparkassen und rechtlich zulässig. Sie dient der Deckung der Kosten für die Neukundenwerbung und trägt zur Stabilität der Bauspargemeinschaft bei. Dennoch sollten Sie die Abschlussgebühren verschiedener Anbieter vergleichen und gegebenenfalls alternative Optionen in Betracht ziehen.
Abschlussgebühren beim Bausparen sind zwar weit verbreitet, aber nicht zwingend. Als Verbraucher:in haben Sie die Möglichkeit, verschiedene Angebote zu prüfen und zu verhandeln. Es ist wichtig, die Bedingungen des Bausparvertrags genau zu analysieren und sich gegebenenfalls von einem unabhängigen Berater unterstützen zu lassen.
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